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Kursfahrt nach Dresden

Während unserer Fahrtenwoche besuchten der Mathe- und Physikkurs von Frau Evers und Herrn Langbein die schöne Stadt Dresden.

Montagmorgen, 7.45 Uhr: Am 04. Juli ging für uns um diese Zeit nicht wie sonst montags die erste Stunde der Woche los, sondern wir haben uns mal woanders getroffen: im Foyer des Braunschweiger Hauptbahnhofs. Mit unseren Koffern kamen wir (fast alle) pünktlich beim Treffpunkt an und sind kurz nach acht auch schon in den Zug gestiegen. Erst ging es bis nach Leipzig, von dort aus bis nach Dresden, wo wir zu unserer Freude auch alle lebendig angekommen sind.

Im Hotel angekommen ging es dann auch zügig mit einer Stadtführung weiter, bei der wir einiges über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Dresdens gelernt haben. Häufig sind diese nicht besonders alt, sondern wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst nach der Wiedervereinigung aufgebaut. Viele detailreiche Infos konnten wir uns aber auch nicht merken, durch die große Hitze war es eine ständige Beschäftigung, sich Schatten zu suchen.

Eines der imposantesten Bauwerke in der Dresdener Altstadt ist die Frauenkirche am Neumarkt. Dadurch, dass man bei der Errichtung der schweren Sandsteinkuppel kein Stützgerüst gebraucht hat, ist sie eine Meisterleistung der damaligen Baukunst (1726 - 1743). Das im Zweiten Weltkrieg durch große Hitze zerstörte Meisterwerk, dessen Ruine in der DDR als Mahnmal für Krieg und Zerstörung durch die Westmächte stand, wurde ab 1994 bis 2005 wieder aufgebaut. Der „Ruf aus Dresden“ war ein Produkt einer Bürgerinitiative, die den Neubau der Dresdener Frauenkirche erhoffte. Dieser Ruf wurde in aller Welt gehört und man erhielt ungefähr 100.000.000 € an Spendengeldern. Die Kirche wurde, wie sie damals schon war, aus Sandstein neu errichtet und wiederverwendbare Material der Ruine wurden beim Wiederaufbau genutzt. Der Altar besteht zu 80% aus seinem Vorgänger. Durch die Führung wussten wir bereits, dass man per Fahrstuhl nach oben in die Kuppel kommt, die Sicht von oben soll dazu fantastisch sein! Leider verpassten wir die Möglichkeit, diese Erfahrung zu machen; der Innenraum der Kirche war aber auch ein Anblick, den wir gut in Erinnerung behalten!

Bei gutem Wetter ging es im Hygienemuseum weiter. Zu Beginn unseres Besuches sollten wir uns zu kontroversen Aussagen positionieren, zur Auflockerung folgten auch kleine Diskussion. Der eigentliche Teil des Workshops bestand aber darin, dass wir uns in Schwerpunktgruppen zum Thema "Zukunft" aufgeteilt haben. In zwei Stunden haben wir uns intensiv mit Ernährung, Lernen oder dem Altern beschäftigt, sodass wir unser neu Gelerntes, aber auch unsere eigenen Gedanken mit unseren Mitschülern teilen konnten.

Als letzter Programmpunkt an diesem Tag war ein Essen im "Schwerelos-Restaurant" geplant. Das Essen dort wird nicht gewöhnlich von Kellnern an den Tisch gebracht, sondern es kommt auf Schienen an der Decke durchs Restaurant gefahren. Auch wenn der Service etwas Besonderes war, hat der Besuch kein besonderes Highlight unserer Fahrt dargestellt, Essen und Auswahl waren nicht besonders ansprechend.

Pünktlich standen wir alle am Mittwochmorgen am Bahnhof, um in den Regionalzug nach Königsstein zu steigen, was außerhalb von Dresden in der Sächsischen Schweiz liegt. Vom Bahnhof aus lag nur noch ein kleiner Fußweg vor uns, bevor wir beim Bootsverleih alle mit Schwimmwesten und Paddeln ausgerüstet wurden. Nachdem wir uns auf die Schlauchboote aufgeteilt hatten, ging es auch schon los. Nach zwei Stunden fleißigem Paddeln und gelegentlichen Wettrennen hatten wir uns in Rathen eine Pause verdient. Kerim und Ogu blieben aber auch in der Pause fleißig und haben für uns alle, auch wenn wir einige Sonderwünsche hatten, gegrillt. Frisch gestärkt ging es dann weiter flussabwärts, besonders gegen Ende war es uns ganz recht, dass uns unser Guide Mohammed mit seinem Motorboot ein Stück vorangeschoben hat. Erschöpft bzw. gut ausgepowert waren wir dann, als wir nach fünf Stunden und 17 Kilometern Paddeln in Pirna angekommen waren.

Der Donnerstag startete mit einem kurzen Besuch im DDR-Museum, danach ging es thematisch passend weiter in ein ehemaliges Stasi-Gefängnis. Dort bekamen wir eine Führung, bei der wir sowohl Eindrücke aus dem Leben eines Inhaftierten als auch aus dem allgemeinen Leben in der DDR bekamen. Meist kamen Menschen sehr unvorbereitet in dieses Gefängnis, in dem zu DDR-Zeiten 88 Personen eingesperrt werden konnte. Fluchtversuche waren aufgrund der sehr strengen Kontrollen aller Ein- und Ausgänge (auch der Abwasserrohre) sinnlos. Zu wissen, dass diese Geschehnisse kaum über 30 Jahre her sind und unsere Eltern bzw. Lehrer damals schon gelebt haben, macht die Vorstellung besonders erschreckend.

Nach dem Besuch ging es zurück in die Altstadt, um die Semperoper einmal von innen zu erleben. Zwar hat das Gebäude bereits von außen einen imposanten Eindruck gemacht, von innen wirkte die Oper aber noch einmal eindrucksvoller. Der Aufbau einer einzelnen Säule hat teilweise 1000 Arbeitsstunden in Anspruch genommen. Zu wissen, wie viel Aufwand in den ganzen Details und Verzierungen des Bauwerks steckt, hat es noch einmal faszinierender gemacht.

Am Donnerstagabend war der Plan, gemeinsam auf den Elbwiesen zu essen. Da das Wetter aber leider immer noch nicht besser war, musste spontan eine Alternative gefunden werden. Statt Picknick gab es also Burger, womit aber auch alle recht zufrieden waren.

Für alle, die nicht vorher krankheitsbedingt nachhause mussten, ging es dann am Freitag zurück nach Braunschweig.

Bericht: Jolanda Beer
 

 

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AnsprechpartnerIn

Andrea Evers (EVER)
Leiterin der Fachkonferenz Mathematik
Unterrichtet Mathematik und Physik
evers@hvf-bs.net
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