Religion (katholisch/evangelisch)

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Der Mensch stellt sich im Laufe seines Lebens immer wieder dieselben Fragen: „Woher komme ich?“ – „Wohin gehe ich?“ – „Was ist der Sinn des Lebens?“ – „Gibt es Gott?“ – „Bin ich wirklich ein freier Mensch?“ – „Warum gibt es Leid?“. Diese Grundfragen des menschlichen Lebens beinhalten nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Selbst, sondern erfordern zudem das Nachdenken über Ziele und Zwecke individuellen und gesellschaftlichen Handelns. Unsere heutige Gesellschaft erschwert es, vor allem jungen Menschen, aufgrund der Pluralität Antworten auf diese Grundfragen zu finden.

Als wichtige Leitlinie für die Bildung nennt Hartmut von Hentig die „Wachheit für letzte Fragen“, denen besonders im Religionsunterricht Raum gegeben wird. Wesentliche Aufgabe des Religionsunterrichts ist es, auf die Fragen, die sich aus den Erfahrungshorizonten der SchülerInnen ergeben, einzugehen. Zum fragenden Menschen gehört der Wunsch nach überzeugenden Antworten, die die Erfahrungen mit der Welt reflektieren und erschließen helfen. Der Religionsunterricht leitet diese Erschließung an und ist so eine Orientierungshilfe. Dabei soll es nicht darum gehen, fertige Antworten zu suchen, sondern im Hinterfragen und Infragestellen eigene Positionen zu entwickeln und Multiperspektivität zu sehen, zu begreifen und deuten zu lernen.

Im Rahmen des Religionsunterrichts erwerben die SchülerInnen dabei die Kompetenz, in religiösen und ethischen Fragen begründet zu urteilen (Urteilsfähigkeit), religiöse Sprache zu deuten (Deutungsfähigkeit), religiös bedeutsame Phänomene wahrzunehmen (Wahrnehmungskompetenz), am interreligiösen Dialog argumentierend teilzunehmen (Dialogfähigkeit) sowie den eigenen Standpunkt zu präsentieren (Gestaltungsfähigkeit). Die sechs inhaltlichen Kompetenzbereiche – Anthropologie, Theologie, Christologie, Ethik, Ekklesiologie und Religionen im Dialog – bilden ordnend den thematischen Rahmen des Religionsunterrichts ab.

Ziel des Religionsunterrichts ist es so, eine Beziehung zwischen aktuellen Lebenserfahrungen und dem Glauben herzustellen und zu verantwortlichem Denken und Verhalten zu befähigen. Damit trägt der Religionsunterricht zur Identitätsbildung bei. Dabei spielt nicht nur die Hinführung zu einer konkret erfahrbaren und anschaulichen religiösen Lebenswelt eine wichtige Rolle, sondern ebenso die Erziehung zur Kommunikationsfähigkeit über die eigene Kultur hinaus und zur Anerkennung der Andersheit des anderen. Mit der Erziehung zu Toleranz in der Begegnung mit Mitgliedern anderer Religionsgemeinschaften und in der Begegnung mit Nicht-Gläubigen wird ein Lernziel benannt, das dem Lernklima an der HvF entspricht.

Der Religionsunterricht in der Sekundarstufe I

Eine Besonderheit an der HvF ist der konfessionell-kooperative Religionsunterricht in den Jahrgängen 5, 6 und 7: Evangelische und katholische SchülerInnen nehmen an einem gemeinsamen Religionsunterricht teil. Damit gelingt es uns, Ökumene zu verwirklichen.

In der Sekundarstufe I findet der Religionsunterricht zweistündig statt.

Der Religionsunterricht in der gymnasialen Oberstufe

Nach einem zweistündigen Religionsunterricht in der Orientierungsstufe (11) können die SchülerInnen Religion als Prüfungsfach (P4/P5) im Abitur wählen. Die konfessionelle Ausrichtung des Unterrichts wird dabei durch die unterrichtende Lehrkraft vorgegeben. Religion wird als Prüfungsfach dreistündig unterrichtet.

Möglichkeiten für außerunterrichtliche Lernorte

Besuche des Braunschweiger Doms, des Dominikanerklosters, Besuche von Synagogen, Moscheen oder des Buddhistischen Zentrums sind gewünscht und möglich. Über eine Exkursion entscheidet der Kurs mit seinem Lehrer/ seiner Lehrerin

Ansprechpartner

Mareike Backsmann (BACK)
kommissarische Leiterin der Fachkonferenz Religion
Unterrichtet Latein und katholische Religion
backsmann@hvf-bs.net