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Der Raku-Brand ist eine alte Technik aus Japan. Dafür wird ein spezieller Ton benötigt, der hohe Temperaturunterschiede aushält. Die fertig gebrannte Keramik wird mit einer speziellen Glasur bemalt und anschließend bei etwa 1000 Grad im Raku-Ofen gebrannt. Nach einigen Minuten wird die Keramik mit einer Zange herausgeholt und in einen Behälter mit organischem Material (z.B. Sägespäne) gelegt, welches sofort zu brennen beginnt. Daraufhin wird sie in einen Eimer Wasser gelegt, wodurch sie unter Zischen sehr schnell abkühlt. Durch die unterschiedlichen Temperaturen entstehen chemische Prozesse, die dafür sorgen, dass ein Raku-Brand immer etwas Unvorhersehbares hat: Farbverläufe und kleine Risse in der Oberfläche sind das Ergebnis. Wenn man die Keramik aus dem Wassereimer holt, muss man sie noch gründlich reinigen und die verwandelte Oberfläche kommt unter dem Ruß zum Vorschein. Der Raku-Ofen war am Schnuppertag 2022 eine besondere Attraktion. Die kleinen Besucher durften zunächst selbst eine Tonscheibe glasieren und warteten dann geduldig und neugierig auf das Ergebnis. Die zunächst noch blass und fast weiß erscheinende Glasur wurde durch den Raku-Brand intensiv verfärbt. Dabei konnte dieselbe Glasur z.B. sowohl dunkelrot mit glitzernden Rosa-Tönen als auch Blaugrün werden. An der HvF wird der Raku-Ofen vor allem projektbezogen verwendet, weil zwei bis drei Lehrkräfte nötig sind, um ihn zu bedienen. Er ist ein wundervolles Beispiel dafür, dass Keramik bei uns im Kunstunterricht sehr gern und häufig zum Einsatz kommt. Dabei haben wir sowohl an der kleinen als auch an der großen HvF einen Lehmofen, mit dem die Stücke gebrannt werden können.