Latein

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Latein – eine nicht alltägliche Sprache

Latein lernte der bekannte Fußballer David Beckham zwar während seiner Schulzeit durchaus nicht (so der Autor H. Mount, 2006) , aber trotzdem schmückt das Tatoo „Perfectio in spiritu“ („Perfektion im Geiste“) seinen rechten Unterarm. Fragt man nun, warum sich Beckham gerade Latein ausgesucht hat, so wird klar, dass Latein eine spezielle, eine eben nicht alltägliche Sprache ist.

Latein ist und bleibt die Mutter vieler moderner Sprachen, wie z.B. Italienisch, Französisch oder Spanisch, und auch wenn wir es direkt nicht mehr sprechen, so ist es doch noch immer die Fachsprache von Biologie und Medizin. Zudem lässt sich im Lateinunterricht ein sehr breites Spektrum an verschiedenen Kompetenzen erwerben und fördern, wie Sie sie z.B. unserem Lateinflyer oben auf der Seite genauer entnehmen können.

Latein wird an unserer Schule ab dem 6. Jahrgang als zweite Fremdsprache angeboten. In den ersten 4 Jahren ihres Lateinunterrichts lernen die Schülerinnen und Schüler dann, neben der lateinischen Grammatik und einem wichtigen Grundwortschatz („Sprach- und Textkompetenz“), auch inhaltlich, z.B. über Märchen, Mythen und Sagen, Römische Geschichte usw., die Römische Welt und ihren Einfluss auf unsere heutige Welt kennen sowie eine problemorientierte Auseinandersetzung mit diesem kulturellen Erbe („Kulturkompetenz“).

Nach dem Abschluss dieser Lehrbuchphase setzen sich die Schüler/-innen spätestens ab Klasse 10 mit ihrer ersten Originallektüre auseinander und vertiefen die oben genannten Aspekte. Am Ende von Klasse 10 steht bei einer ausreichenden Leistung das „Kleine Latinum“, am Ende von Klasse 11 das „Latinum“ als Abschluss. Nach zwei weiteren Halbjahren in der Oberstufe ist noch das „Große Latinum“ erwerbbar.

Diese Abschlüsse dienen noch immer als Voraussetzung für das Studium zahlreicher Fächer. Doch auch für Studienfächer ohne Latinum kann einem Latein das Leben erleichtern. So hat eine Studie unter ca. 3300 Studierenden in Köln 2004 gezeigt, dass Studierende mit einem Latinum über eine deutlich höhere Lesekompetenz verfügten als Studierende ohne Latinum und sogar diejenigen übertrafen, die in der Schule Deutsch als Leistungsfach belegt hatten (Quelle: Forum classicum 2/2004).

In der Qualifikationsphase (Jahrgang 12 und 13) ist der Lateinunterricht an den Vorgaben des Zentralabiturs ausgerichtet. Die Themen reichen dabei von Römischer Geschichte, über epische und lyrische Dichtung hin zu Rhetorik und Philosophie. Inhaltlich bieten sie vortrefflich Möglichkeiten für Vergleiche mit und Problematisierungen von zentralen, aktuellen Fragen, wobei sehr deutlich wird, dass unsere heutigen, z.B. gesellschaftlichen, Probleme keineswegs „neu“ sind, was einen sehr beruhigenden Nebeneffekt haben kann.

In jedem Jahr bieten wir in Jahrgang 7 einen schulinternen Lateinwettbewerb mit kleinen Rätseln und Übersetzungsaufgaben an, bei denen die Schüler/-innen ihre Lateinkompetenzen überprüfen und vertiefen und nebenbei auch attraktive Preise abräumen können.

Fest institutionalisiert sind mittlerweile unsere Kursfahrten im 8. Jahrgang nach Trier, Xanten oder Köln. Hier haben die Schüler/-innen die Möglichkeit, Antike einmal hautnah zu erleben, sei es durch die zahlreichen antiken Bauwerke oder auch durch eine Stadtführung durch einen „waschechten“ Zenturio oder die Besichtigung des Römisch-Germanischen Museums. In der Oberstufe gibt es die Möglichkeit, am Bundeswettbewerb Fremdsprachen oder am altsprachlichen „Rerum Aniquarum Certamen“ teilzunehmen. Weitere Aktionen, wie Filmabende, lateinische Kochversuche usw. runden das Lateinerlebnis ab.

Ansprechpartner

Georg Töniges (TÖNI)
Leiter der Fachkonferenz Latein
Unterrichtet Latein und evangelische Religion
toeniges@hvf-bs.net