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Kunsttage 2023: Die Insektenstadt

Vom 7. bis zum 9. Juni fanden unsere jährlichen Kunsttage mit 24 SchülerInnen des 9. Jahrgangs der HvF in Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich-Museum statt.

Unser diesjähriges Motto lautete „Die Insektenstadt“. Aus Keramik wurden mit viel Freude und Fantasie einzigartige Insektenbehausungen für unseren Schulacker gebaut.

Am ersten Tag trafen wir uns im Herzog Anton Ulrich-Museum, wo wir von der museumpädagogischen Mitarbeiterin Maren Peters eine Führung durch die Ausstellung bekamen, die uns vor Augen führte, dass unser Naturbegriff ein ganz anderer ist als vor 500 Jahren. Die Landschaft war in der Malerei meist nicht mehr als eine Art Bühne, sie war Schmuck oder dazu da, eine Geschichte zu erzählen. Vor allem war sie nicht um ihrer selbst Willen da, sondern um dem Menschen von Nutzen zu sein.
Aber wie ist das eigentlich heute? Wenn wir uns zum Beispiel ein Insektenhotel im Baumarkt kaufen, tun wir das dann für die Bienen oder für uns? Zieht da eigentlich jemand ein? Finden die Bienen so ein Zuhause ansprechend? Wir haben uns gefragt, ob es sich bei dem typischen Insektenhotel mit Spitzdach und Platz für 300 Bienen nicht eher um eine Art „soziales Wohnen für Wildbienen“ handelt. Würde sich eine Wildbiene nicht auch über ein einzelnes Häuschen ganz für sich allein freuen? Was für Formen bevorzugen Insekten eigentlich bei ihrer Wohnungssuche? Wie nehmen sie die Welt überhaupt wahr und was brauchen sie? Nach der Museumsführung machten die SchülerInnen sich an erste Entwürfe und zeichneten übergroße Samenkapseln, Tannenzapfen, Blütenknospen anhand einer großen Auswahl von Naturobjekten, die überall auf den Tischen verteilt lagen. Vielleicht würden die Insekten ja eher dort einziehen, als in den eckigen Kasten? Es wurde überlegt, wo Löcher sein könnten, wo Bienen nisten können und wo sie etwas zu trinken finden. Aber auch, wo sich zum Beispiel Ohrenkneifer verkriechen können. So hatten alle schon einen groben Plan für den nächsten Tag, denn dann sollte es an die plastische Umsetzung gehen.
Zwei volle und schöne Tage arbeiteten die SchülerInnen im Werkraum in Lehndorf an ihren Behausungen, die sich nicht nur deshalb von uns bisher bekannten Insektenhotels unterscheiden, weil sie sich optisch in die Natur einfügen, sondern auch, weil jede für sich ein künstlerisches Einzelstück ist.

Es sind nicht nur die Ergebnisse, die uns voller Stolz auf diese Tage zurückblicken lassen. Alle waren mit viel Freude und auch Humor bei der Sache. Zum Beispiel entstand spontan ein Gemeinschaftswerk: mit Lachen und viel Akribie haben einige TeilnehmerInnen einen großen Spielplatz für die Insekten gebaut. Zu einer Insektenstadt, die am Ende aus allen Behausungen entsteht, gehört das schließlich dazu.

Wir freuen uns schon darauf, diese Stadt bald auf unserem Schulacker bewundern zu können und sind überaus gespannt, wer dort alles einzieht. So oder so wird unser Acker ein bisschen bunter und lockt auf diese Weise hoffentlich viele neugierige Tiere und Menschen an

Bildergalerie

AnsprechpartnerIn

Corinna Kirchner (KIRC)
Unterrichtet Kunst und Deutsch
kirchner@hvf-bs.net
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