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Das Braunschweiger Schloss ist mehr als eine Einkaufsmeile! Es war bis 1918 politisches Zentrum des Landes und Lebensmittelpunkt der Herzogsfamilie und ihres Hofstaates. Im Rahmen unseres Seminarfachs „Dynastische Beziehungen zwischen Welfen und Hohenzollern“ unternahmen wir am 8. September eine Zeitreise in die dortige Sonderausstellung "Liebe! Beziehungsstatus: kompliziert“.

Das Schlossmuseum illustriert unser Seminarthema, das die verwandtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen zwischen dem Berliner und Braunschweiger Hof vom 16. bis 20. Jahrhundert behandelt. Die beiden protestantischen Dynastien waren über 400 Jahre eng miteinander verbunden.

Während unserer Führung, die im weißen Saal begann, erfuhren wir unter anderem mehr über die Beziehung von Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel und Prinzessin Philippine Charlotte in Preußen oder zwischen Herzog Ernst August von Braunschweig und Herzogin Viktoria Luise, der einzigen Tochter Kaiser Wilhelms II.

Dabei erhielten wir nicht nur interessante Einblicke in Liebesbeziehungen, sondern auch in die Verflechtungen und Beziehungen zwischen beiden Herrschergeschlechtern. Neben den Liebesbeziehungen spielte auch die politische Dimension ihrer Ehen eine wichtige Rolle.

Die Führung endete schließlich im historischen Nachbau des Residenzschlosses, wo wir einen Einblick in das Leben der Herzöge und Regenten von Braunschweig in früheren Zeiten erhielten.

Im Anschluss erklärte die Museumsdirektorin, Frau Berendsen, den Prozess der Ausstellungsentwicklung. Sie erläuterte, wie von der Ideenfindung bis zum ersten Konzept sowohl historische, darstellerischer, als auch rechtliche Aspekte eine wichtige Rolle spielten. Zudem betonte sie, dass viele Exponate, darunter Gemälde und Statuen, die im Weißen Saal in Braunschweig ausgestellt waren, aus Privatbesitz stammten.

Der Ausstellungsbesuch bot einen spannenden Einblick in die Geschichte Braunschweigs und die Geschichtsvermittlung im öffentlichen Raum. Für uns alle war es eine aufschlussreiche Erfahrung.

Text: Tobias Pinkert, 12CH

Bilder: Talia Birkows, 12CH