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Am 23. Mai fand der Besondere Abend unter dem Motto „HvF gegen Rechts“ statt. Auf Anregung des Schülerrates hatten sich viele unterschiedliche Gruppen der HvF-Gemeinschaft bereit erklärt, einen kulturellen Abend gegen rechte Tendenzen mit zu gestalten. In den heutigen unruhigen Zeiten, in denen Menschen vor Krieg und Verfolgung fliehen und bei uns Schutz suchen, rechtspopulistische Bewegungen international an Stärke gewinnen und demokratische Grundwerte in Gefahr geraten, wollten sie mit Musik, Tanz und Lesungen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt, gegen autoritäre Tendenzen in der Gesellschaft, für Solidarität und ein friedliches Miteinander setzen.
Mit dem Gedicht „Noch hab´ ich mich an nichts gewöhnt!“ skizzierten Mitglieder des Schülerrats zu Beginn die vielfältigen bedenklichen Tendenzen, gegen die sich die HvF als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC) wenden will. Vor einem begeisterten Publikum präsentierte sich sodann das Bläserprojekt des 6. Jahrgangs mit „school spirit“ und „La Cucaracha“, umrahmt von Texten von Erich Fried gelesen von Dilara Hientz. An das Gedicht „Brief aus einem freien Land“ über die bedrohte Meinungs- und Pressefreiheit schloss sich thematisch direkt der gemeinsame Chor aus Lehndorf und der Mittelstufe mit dem Freiheitslied „Die Gedanken sind frei“ an. Beide Chöre unterstrichen danach mit eigenen Songs („Jada“ und „Rolling in the Deep“) ihre stimmliche Präsenz auf der Bühne, bevor Merle Delling mit ihrem eigenen Poetry-Text ihrer Wut auf bestehende Verhältnisse eindrucksvoll Ausdruck verlieh.
In der Pause verkauften die SchülerInnen von „SOR-SMC“ Getränke und gespendeten Kuchen. Der Erlös dieses Verkaufs und weiterer Spenden geht an ein Wohnheim der Stadt Braunschweig für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge und soll für ein Gartenpriojekt verwendet werden.
Den zweiten Teil leitete das Schul-Ensemble stimmungsvoll mit „Somewhere over the rainbow“ ein. In einem szenischen Tanz veranschaulichten SchülerInnen eines DS-Kurses des 11. Jahrgangs die anfängliche Ausgrenzung und spätere Aufnahme eines Menschen in die Gemeinschaft. Merle Hackel und Livia Kossert rezitierten souverän und eindrücklich mahnende Lyrik von Fried und Biermann. Das Ukulelen-Ensemble der Lehrkräfte setzte mit dem Scorpions-Song zur Wendezeit „wind of change“ einen positiven Kontrapunkt. Am Klavier sang Pascal Rothkugel danach stimmgewaltig das Lied „Nicht in meinem Namen“ von Bodo Wartke, in dem sich Gott gegen jedwede Vereinnahmung durch menschenfeindliche Ideologien verwahrt.
Den Abschluss des Abends bildeten verschiedene Vorstellungen von einer besseren Welt. Während Livia Kossert und Alina Kogut gedichtete Wünsche von Peter Härtling und Bettina Wegner ausdrucksstark vortrugen, ließ die Acapella-Gruppe „Pitch Perfect“ John Lennons „Imagine“ als Hymne für eine bessere Welt vielstimmig erklingen. Ans Ende stellte die Organisationsgruppe des SR und intonierte – wie ein visionäres Motto – das Gedicht des türkischen Dichters Nazim Hukmet:
Leben
Leben wie ein Baum,
einzeln und frei
und brüderlich wie ein Wald.
Das ist unsere Sehnsucht.
Lang anhaltender Applaus und eine Spendensumme von 550 Euro waren der verdiente Lohn für alle Darstellerinnen.